Essstörungen – ein lautloser Kampf von Frauen zwischen Anpassung und Autonomie
Seit Bestehen von Frauenberatungsstellen bildet das Thema Essstörungen einen festen Bestandteil unserer Arbeit.
Essstörungen sind
eine komplexe seelische Störung mit psychosomatischen Anteilen und Suchtcharakter. Als frauenspezifische Störung, als Erkrankung an der weiblichen Rolle, sind sie die Antwort auf die Forderung nach Anpassung an bestehende unerträgliche Gegebenheiten. Sie entstehen im Zusammenwirken von individuellen, familiären und gesellschaftlichen Bedingungen.
Im geschützten Rahmen
einer Frauenberatungsstelle können betroffene Frauen den Kreislauf von Heimlichkeiten und Schuldgefühlen, Scham, Selbstzweifeln und Ängsten bearbeiten. Die Verbesserung der Körperwahrnehmung, die Beschäftigung mit der eigenen Sexualität und die Bearbeitung von Gewalterfahrungen sind ebenso Bestandteil dieses Spektrums.
Die Beratung und Therapien bei Essstörungen
sind auf Dauer erfolgreich, wenn Frauen sich die nötige Zeit dafür nehmen. Manchmal sind mehrere Schritte erforderlich. Im Verständnis der Essstörung und ihrer Bedeutung für das bisherige Leben liegt die Chance zur Veränderung. Entwicklungsschritte wie Selbstwertgefühl, Körperempfinden, Handlungsbereitschaft und Beziehungsfähigkeit werden möglich.
Die Essstörung als Überlebensstrategie
in unerträglichen Situationen kann aufgegeben werden, wenn es im Lauf der Zeit gelingt, die erlebten Konflikte durch wirksames Handeln und Verändern zu lösen. Der Schritt in die Autonomie ist damit offen.
Frauenberatungsstellen
arbeiten mit einem ganzheitlichen Ansatz, der die Lebensrealitäten von Frauen berücksichtigt. Auf der Grundlage einer feministischen Haltung und des Antidiätkonzeptes kommen unterschiedliche psychotherapeutische Verfahren zum Einsatz. Wir stellen einen unkomplizierten Zugang ohne bürokratischen Aufwand zu unserem Angebot zur Verfügung.
Wenden Sie sich an eine Frauenberatungsstelle in Ihrer Nähe. Wir helfen Ihnen gerne weiter.